Tag des offenen Denkmals in Öhringen am 10. September
2023 steht der Tag des offenen Denkmals unter dem Motto „Talent Monument“ und damit die Frage im Fokus: Was macht ein Denkmal zu einem Denkmal, und welche bislang unerkannten Denkmal-Talente haben mehr Aufmerksamkeit verdient? Der Aktionstag feiert mit dem Motto nicht nur die Besonderheiten jedes einzelnen Monuments, die als Fundament der Gesellschaft das Bild unserer Städte, Regionen und Landschaften prägen: Er gibt auch den Talenten hinter den Denkmalen eine Bühne. Sie gestalten seit 30 Jahren den Tag des offenen Denkmals und sorgen mit ihrem Engagement dafür, dass erfahr- und erlebbare Relikte vergangener Zeiten für die Zukunft erhalten bleiben. Leitidee des Tags des offenen Denkmals ist es, einmal im Jahr historische Gebäude und Orte für die Öffentlichkeit zu öffnen, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind. Die Besonderheit alter Bauten und die Bedeutung von Denkmalschutz und -pflege steht so einmal im Jahr im Fokus von Politik und Bevölkerung. Der Tag des offenen Denkmals ist eine eingetragene Marke der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days unter der Schirmherrschaft des Europarats. 50 europäische Länder nehmen an den European Heritage Days teil.

Am Sonntag, den 10. September findet auch in Öhringen von 14 bis 16 Uhr der Tag des offenen Denkmals statt. Mit dabei ist die Ehemalige Synagoge in Öhringen, die Werkstatt Museum Pflaumer sowie die Krypta der Stiftskirche. Der Tag des offenen Denkmals findet immer am zweiten Sonntag im September statt. Am 10. September 2023 feiert das größte Kulturevent Deutschlands sein 30-jähriges Jubiläum. Der Aktionstag wird bundesweit koordiniert von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Für den Tag des offenen Denkmals engagieren sich private Denkmaleigentümer, haupt- und ehrenamtliche Denkmalpfleger ebenso wie Vereine.
Fritz Offenhäuser wird am „Tag des offenen Denkmals“ zwei Führungen durch die Krypta der Stiftskirche anbieten: eine um 14 Uhr und eine um 16 Uhr. Dauer ca. 45 Minuten. Er führt interessierte Besucher und Besucherinnen durch die selten geöffnete Krypta der Stiftskirche St. Peter und Paul. Bei der Führung erfährt man viel zur Geschichte und über die Grablege der Hohenloher Fürsten. Treffpunkt ist am „Löwentörle“/Südseite der Kirche. Es wird um eine Spende für die Kirche gebeten.

Ehemalige Synagoge
Eingeweiht wurde die Synagoge am 29. März 1889, verbunden mit einem Bankett und einem Festball. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, nachdem die Juden in Württemberg gleiche Rechte wie Christen erhalten hatten, zogen Juden wieder nach Öhringen. Im Jahr 1869 waren es acht und im Jahre 1886 schon 180 jüdische Einwohner. Eine israelitische Religionsgemeinschaft wurde 1869 gegründet. Ihr Betsaal befand sich in der Karlsvorstadt. Der Wunsch nach einer Synagoge erfüllte sich mit dem Kauf des in der Unteren Torstraße gelegenen Gasthofes „Sonne“. Eine kleine Ausstellung gibt am „Tag des offenen Denkmals“ Informationen über die Geschichte der Juden in Öhringen und erläutert das Gebäude. Es werden jüdisches Gebäck und Getränke angeboten. Das Ganze findet statt von 11 Uhr bis 17 Uhr. Adresse: Untere Torstraße 23. Organisator ist der Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V.“/RAG Hohenlohe.

Das Museum Werkstatt Pflaumer öffnet am „Tag des offenen Denkmals“ seine Türen von 14 Uhr bis 17 Uhr für interessierte Besucherinnen und Besucher. Im Jahr 1882 kaufte Georg Pflaumer, Messer- und Zeugschmied aus Neustadt a.d. Aisch, die Messerschmiede Landenberger am Öhringer Marktplatz. 1908 übernahm Hans Pflaumer in zweiter Generation das Geschäft am Markt in Öhringen mit der Werkstatt des Vaters. Im Jahr 1925 kaufte er die Werkstatt des Schlossermeisters Gottlieb Käppler in der Schulgasse, baute diese zu einer Messerschmiede und Messerschleiferei um und verlegte seine Werkstatt in das gekaufte Gebäude. Im Jahr 1939 übernahm Emil Pflaumer in der dritten Generation Geschäft und Werkstatt. In dieser Werkstatt arbeitete er bis kurz vor seinem Tode im Jahr 1992. Er hinterließ alles im Originalzustand. Und das ist auch das Besondere an diesem Museum Pflaumer. Hier läuft und bewegt sich allerlei, wenn die Transmission eingeschaltet und mit Originalwerkzeugen gezeigt wird, wie man zum Beispiel ein Messer herstellt. Verschiedene Schleifsteine mit Trog sind vorhanden, Esse, Blasebalg und Amboss. Auf diese Weise konnte ein einzigartiges Kulturdenkmal erhalten bleiben, ein Stück berufliches Alltagsleben. Nicht bestimmte Einzelteile und Exponate bilden den Denkmalcharakter, sondern das Ensemble im Ganzen. Der Tag wird vom Heimatverein Öhringen organisiert. Adresse: Schulgasse 14, Öhringen.
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